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Geschichte/Chronik des
Letter-Berger Schützenvereins |
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1953 - In der Königskutsche gefahren von Franz Voss,
v.l., neues Königspaar Hubert Althoff, Hedwig Voss, altes
Königspaar Maria Elsbecker, Wilhelm Vennebörger |
1976 -
Antreten am Höltingshof |
1976 -
Kompanie auf dem Weg zur Vogelstande |
1969 - Schützenkönig Franz Beiring bei Festwirt Clemens
Schwag an der Theke |
Chronik des Letter-Berger Schützenvereins.
Ebenso wie in
vielen anderen Gemeinden, Bauernschaften und Orten ist der
Schützenverein Letter Berg sicherlich als Schutzgemeinschaft der
ausschließlich ländlichen Bevölkerung gegründet worden. Zu einer
Zeit, als in deutschen Landen, somit auch in unserer Heimat, Recht
und Gesetz Jahrzehnte hindurch infolge religiöser, politischer und
vor allen durch kriegerischer Auseinandersetzung ausgeübt wurden.
Weil nur das Recht der Stärkeren Geltung hatte, waren Nachbarn und
Bauernschaften gezwungen sich zur Eigenverteidigung
zusammenzuschließen.
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Wenn der Schütze
Gerhard-Heinrich Grewink aus Lette, der im Jahre 1726 den
Königsschuss ausführte – so das noch vorhandene Königsschild – heute
zu uns sprechen könnte, so würde er sicherlich berichten, das seine
Mitbewerber keinesfalls nur Bewohner des Letter Berges gewesen
sind. Wie aus dem Namensverzeichnis der Könige hervorgeht, waren
auch Bürger aus den übrigen Bauernschaften von Lette zum
Königsschuss berechtigt.
Der Letter-Berger Schützenverein verfügt heute über 12
Königsschilder aus dem 18. Jahrhundert und 18 Schilder aus dem 19.
Jahrhundert. Insgesamt sind dem Verein im Verlauf von mehr als drei
Jahrhunderten 108 Schilder erhalten geblieben. |
Als Besonderheit mag
erwähnt werden, dass aus
den Jahren
1799 und 1801 jeweils zwei
Schilder
vorhanden sind. Aus welchem Grunde damals zweimal im
Jahr ein Königsschießen stattgefunden hat, ist nicht ersichtlich.
Zwischen den Jahren 1817 und 1896 fehlt mit Ausnahme der Jahre 1830
und 1833 jeglicher Hinweis auf eine Veranstaltung.
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Wahrscheinlich geht man Recht in der Annahme, dass durch
wirtschaftliche Nöte bedingt, manche Schützenkönige nicht in der
Lage waren, ein Königsschild anfertigen zu lassen.
Möglicherweise sind auch Schilder verloren
gegangen
oder entwendet worden. Von 1900
bis zum 1. Weltkrieg (1914 – 1918) stehen lediglich drei Könige
namentlich fest. Wie das Königsschild vom Jahre 1909 ausweist,
bestand zu der Zeit eine „Vereinte Schützengesellschaft“.
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1950 -
Zwischenstopp beim Grünholen bei Temming |
Im
folgenden
Jahr 1926 waren Bestrebungen in Gange,
die Selbstständigkeit der einzelnen Letter Vereine aufzuheben und
sich zu einem Schützenverein zusammenzuschließen. Doch da der
Widerstand erheblich war, lies man von diesem Vorhaben ab. Das
Berger Fest wurde auf dem Hof Ewers begangen. Mit Ausnahme des
Jahres 1932, wahrscheinlich waren zu viele Trauerfälle zu
verzeichnen, begingen die Berger ihr Fest dann jedes Jahr bis
zum Ausbruch des 2. Weltkrieges. |
1952 - nach dem Vogelschießen |
Vom Schützenfest 1933, das auf dem Hofe Wichmann-Wenning stattfand,
weiß man noch heute zu berichten, das die SA (Sturmabteilung der
NSDAP) der damaligen
Nazi-Regierung,
das Fest zu stören versuchte. Es wurde bemängelt, dass die
Ausschmückung der Scheune nicht den nötigen nationalen Dekor zeigte,
sprich Hakenkreuze.
Die versammelten SA
Leute versuchten, ohne Eintritt zu bezahlen, am Fest teilzunehmen.
Als der Vorstand dieses rechtswidrige Eindringen zu verhindern
suchte, wurde man handgreiflich und erzwang den Einlass.
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Da im Jahre 1934
auf dem Hof Kleinhölting das 250jährige Bestehen des Letter-Berger
Schützenvereins feierlich begangen wurde, kann davon ausgegangen
werden, das zu diesem Zeitpunkt ein Hinweis vorhanden war, das
bereits im Jahre 1634 ein Königsschießen stattgefunden hat. Ein
schriftlicher Vermerk von 1961 besagt, dass der Letter Berger
Schützenverein Königsschilder vom Ende des 17. Jahrhundert besaß.
Sie sind heute leider unauffindbar. Es ist durchaus möglich, dass
die Gründung der Schützengesellschaft, wie offensichtlich die
ursprüngliche Bezeichnung lautete, noch weiter zurückdatiert werden
kann. |
Das bereits
erwähnte 250jährige Bestehen wurde am 28. Mai 1934 auf dem Hof
Kleinhölting festlich begangen. König wurde Bernhard
Wichmann-Tastove. Königin Fräulein Ida Rensmann. Wie aus dem
Protokoll weiter hervorgeht, spielte die Stadtkapelle Coesfeld.
Johannes Brocks war Festwirt. Kosten: Musik 105 Mark, Zeltboden
60 Mark, Steuer 10 Mark, Kulturwart 3 Mark.
Tätig werden
konnte der Schützenverein nach Beendigung des 2. Weltkrieges
erstmalig wieder im Jahre 1948 mit einer Feier im Rahmen eines
Erntedankfestes auf dem Hofe des Landwirtes Wilhelm Hörsting am
6. September 1948. |
Königsschild 1726 |
In den folgenden Jahren wurde das Schützenfest der Letter Berger
dann ohne Unterbrechung jährlich gefeiert und zwar
ausschließlich in festlich hergerichteten Scheunen, teils mit
Erweiterung durch Zeltanbauten. Weil jedoch im
Laufe der Zeit die Scheunen der Landwirte mehr und mehr als Ställe
Verwendung fanden, sah man sich genötigt Umschau zu halten, wo das
Schützenfest zukünftig gefeiert werden konnte. Glücklicherweise bot
sich der Höltingshof auf dem Letter Berg als sehr geeignet an. Dem
Einsatz des damaligen Schriftführers Josef Rensmann ist es zu
verdanken, dass dem Berger Schützenverein im Jahre 1968 erstmals
folgende Räume zu Verfügung standen: Tenne, Diele, Küche und
Toiletten. |
1956 - Ferdinand Vennemann sen. nach
dem Königsschuss |
Um die Königswürde gerungen wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
an einem Platz der heute noch bei den Bergern unter der Bezeichnung
"An de Vuogelrod" bekannt ist, nahe an der Wegespinne am Ende der
Paßstiege gelegen.
Aus nicht bekannten Gründen hat man damals eine
Vogelstange in Wennings
Büschken errichtet, in einem idyllisch gelegenen kleinen Wald, nahe
dem Hofe Münnich. Im Zuge der Umlegung ging dieses Gehölz im Jahre
1959 in den Besitz der Familie Münnich über. |
Da diese Vogelstange
nach jahrzehntelanger Benutzung jedoch nicht mehr den verschärften
Sicherheitsbedingungen der Behörden entsprach, wurde dort im Jahre
1974 unter Mithilfe der Berger Schützen in Eigenarbeit ein neuer
Schießstand erstellt. Die heutige so genannte "Vuogelrod" ist eine
schmucke Schießanlage und für
Alt
und
Jung
ein gern besuchter Platz, wenn alljährlich im Mai (Freitag nach
Christi Himmelfahrt) das Vogelschießen dort stattfindet.
Es war viele Jahre
hindurch Tradition, dass sich die Berger Schützen am Ostermontag
nachmittags zur jährlichen Generalversammlung auf dem Hofe Bayer-Jäger zusammenfanden, um gemeinsame Beschlüsse für das kommende
Schützenfest zu fassen, das jeweils am 1. Montag im Juni
veranstaltet wurde. Ebenfalls vom Hofe Bayer-Jäger erfolgte der
Abmarsch zur Vogelstange. |
In den Jahren 1977
bis 1988 fand die jährliche Generalversammlung immer Ende März auf
dem Hofe Münnich statt.
Die
Generalversammlung des Letter-Berger Schützenvereins von 1983 sprach
sich dafür aus, im Jahre 1984 in einer Jubiläumsfeier das 300jährige
Bestehen zu feiern.
Von
besonderer Bedeutung für den Schützenverein war der Beschluss der
Generalversammlung von 1960, eine Fahne anzuschaffen, um auch in der
Öffentlichkeit die Schützengemeinschaft besser zu präsentieren. Sie
wurde von der Firma Fahnen Reuter aus Münster erstellt.
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Königsschild 1785 |
Diese Fahne
bietet mit ihrer kunstvollen Bestickung ein sehr ansprechendes
Bild bäuerlicher Tradition verbunden mit einem herrlichen
Schützenmotiv. Das Gründungsjahr 1684 ist ebenfalls auf der Vereinsfahne
festgehalten. Da die Anschaffung der wertvollen Fahne die
Finanzkraft des Vereins stark belastete, wurde zur Aufbesserung der
Kasse mehrere Jahre hindurch jeweils zur Adventszeit ein Preiskegeln
in der Gaststätte Zumbült veranstaltet.
Der Letter Berger
Schützenverein begeht im Jahre 2009 sein 325jähriges Bestehen. Ein
solches festliches Jubiläum war Anlass dafür, anhand von
schriftlichen Unterlagen, Königsschildern und mündlicher
Überlieferung in dieser kurz gefassten Chronik wenigstens so viel an
Nachweisbaren aufzuzeigen, wie das leider so spärlich Bekannte
aussagt.
Der Vorstand
Königsschild 1786 |
1953 -
Königspaar Hubert Althoff und Hedwig Honermann |
1984 - Kaiserpaar Hubert Althoff
und Hedwig Honermann |
Königsschild 1787 |
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26.02.2024 |
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