60. jähriges Jubiläum:
Wilhelm Vennebörger und Maria
Elsbecker

„Da war ich
plötzlich König!“
In
diesem Jahr feierten die Mitglieder vom Letter Berger Schützenverein
das 60-jährige Thronjubiläum von Wilhelm Vennebörger und Maria
Elsbecker. Als der damals 21-Jährige den Vogel von der Stange holte,
krönte er sich damit zum jüngsten König, den der Berg bis dahin
feiern durfte. Noch heute erinnert sich der Letteraner gerne an
seine Zeit als Regent:
„Dass ich den Vogel so jung abgeschossen habe, hatte ganz einfache
Gründe“, muss er noch heute schmunzeln. „Meine Großmutter war im
stolzen Alter von 92 Jahren knapp zwei Monate vor unserem
Schützenfest verstorben. Zur damaligen Zeit war es undenkbar, dass
man mit einem solchen Hintergrund feiern geht – außer, man schießt
den Vogel ab...“
Kaum war das „Ja“ von den Eltern eingeholt, nahmen
Vennebörger und seine Kumpanen Bernhard Beiring-Reher, Ernst
Elsbecker und Paul Hullerum an der Vogelstange Stellung und dann
wurde aus allen Rohren gefeuert.
Doch das eigentliche Schießen lief damals noch ganz
anders ab. „Zu der Zeit haben wir den Vogel mit
Sechs-Millimeter-Geschossen unter Beschuss genommen. Mit drei
Gewehren gleichzeitig. Salvenschießen hieß das. König wurde dabei
immer der, der in der Mitte stand.
Egal, wer von den drei Schützen den Vogel runter
holte...“ Gefeiert wurde vor 60 Jahren auf dem Hof der Familie
Elsbecker: „Das waren schon früher unsere Nachbarn, da durften wir
nicht fehlen!“ Und so krachte und knallte es auf dem Letter Berg,
bis plötzlich der Vogel von der Stange fiel: „Da war ich plötzlich
König!“
Zu seiner Königin machte er Maria Elsbecker – Tochter
des Gastgebers – damals 19 Jahre alt. Auch sie erinnert sich noch
gut an das Schützenfest: „Die Jungs haben so viel geschossen und auf
einmal war ich Königin. Das war sehr aufregend...“ Dann wurde
gefeiert: „Das konnten wir auch damals schon“, wie die einstige
Regentin lachend zurück blickt. „Für die Männer gab es Bier und
Korn, wir hatten Dunkelbier und ‚Aufgesetzten‘... Gefeiert haben
wir, bis es wieder hell wurde.“
Die Frage, wie man die Regentschaft finanzieren soll,
stellte sich 1952 nicht, wie Wilhelm Vennebörger sich erinnert: „Das
war alles längst nicht so teuer – ganz im Gegenteil! Der Vorstand
drückte einem Geld in die Hand und da blieb sogar noch was von
über!“
51 Haushalte bildeten vor 60 Jahren den Schützenverein Letter Berg –
die Siedlung direkt am Ort gab es noch nicht. „Unser Verein ist
immer weiter gewachsen“; so der Jubiläumskönig weiter. „Zum
Schützenfest bin ich eigentlich jedes Jahr gegangen. Bei der
Generalversammlung bin ich auch regelmäßig, traditionell stimme ich
dort unser Vereinslied an.“
Natürlich wird Vennebörger auch in diesem Jahr beim Schützenfest,
das am 17. und 18. Mai stattfindet, sein – und mitmarschieren: „Das
lasse ich mir nicht nehmen. Ich muss dabei sein! Das mit dem
Schießen überlasse ich aber den jungen Leuten – was die für eine
Stimmung ins Zelt bringen, ist super! Die Clique von uns Alten
bleibt dabei zusammen sitzen, das mit dem Tanzen klappt auch nicht
mehr so wie früher.
Aber wir sind dabei – und darauf kommt es an!“
|